Pfingstnachtrag

- Freygang - Pfingsten - Entenfang -

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Im letzten Jahr zogen wir noch wegen Kälte und Regen die Schwänze ein und verzichteten auf die FREYGANG - Show am Trockendock, doch dieses Jahr waren uns die (Wetter) Götter wohlgesonnen.
Es war aller höchste Zeit mal wieder aus dem Alltag auszubrechen und einfach mal die Sau rauszulassen. Es gab Zeiten, da habe ich das jedes Wochenende zelebriert, nun gut einige Lebensumstände lassen das in diesen Maßen nicht mehr zu und jedes Wochenende muss ich das auch nicht mehr haben, aber zumindest sollte ich doch mal öfters ausbrechen um mir nicht im Wege zu stehen.
Kurz entschlossen machten wir uns am Sonnabend Nachmittag auf den Weg nach Torgau, kauften unterwegs noch unsere Open Air - Vorräte und trudelten wenig später auf dem Gelände am Entenfang ein. Die ersten waren wir nicht die sich ihr Bändchen verpassen ließen, auf dem Campingplatz in unmittelbarer Nähe zur Bühne hatten schon einige Freaks ihre Zelte und Mobile Unterkünfte aufgestellt bzw. aufgefahren. Bevor wir uns an die schwierigste Aufgabe des langen Wochenendes machten, also die Zelte aufbauten, kippten wir erst einmal ganz gemütlich ein Bierchen.


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Und das am Nachmittag, was das wohl geben wird? Nach dem unsere Schlafsäle in Reihe standen, bereiteten wir uns mit weiteren vielen Bieren auf den ersten Open Air - Abend vor. Die Berliner Punk Band SHEEF hörten wir uns noch aus der Ferne an, bei der Stonerock - Band STONE WEDGE entschieden wir uns endlich (die Plastikhülsen schmeckten eh nicht mehr) an die Bühne vor zu wackeln.
Das hatte sich zu 100% gelohnt, der Sound von STONE WEDGE kam viel kräftiger und lauter rüber und das Bier an der Tränke schmeckte besser und war ab und zu auch kühler (Pfandplastikbecher), außerdem konnte ich endlich zum irren Stonerock - Sound hüpfen.
Nach einer kleinen Umbaupause, gegen 23:00 Uhr (ohne Gewähr) standen endlich Andre, Tatjana, Egon, Brain und Smolle auf der Bühne und eröffneten den
FREYGANG - Segen. Das Warten hatte endlich ein Ende, es liegt schon eine lange Zeit zwischen diesen Pfingstauftritt und meiner letzten Begegnung mit FREYGANG. Knapp eine halbe Stunde dauerte es bis das Eis bei mir völlig brach, nach staunenden, in Erinnerungen festgehaltenen Zuhören gab es kein Halten mehr, rein die Massen und tanzen (oder vielleicht doch mehr Pogo?). Es war einfach nur geil endlich mal wieder dabei zu sein! Immerhin begleitet mich FREYGANG, manchmal mehr manchmal weniger, seit meinem sechzehnten Lebensjahr. Die Zeit verging, bei dieser Reise auf dem Piratenschiff, wie im Flug, nach einigen Zugaben war die Show vorbei und wir waren wieder auf Land. Zum offiziellen Ausklang dieses Abends, heizten die MATLOCKS aus Schweden mit wunderbaren Rock´n´ Roll, noch mal heftig ein (Hörprobe: TELEHOOKER), der Rest unserer Crew war schon seit einige Zeit verschwunden (im Zelt, auf Brautschau, an der Tränke?), egal, ich lauschte noch ein wenig der Musik, hakte den Abend zwecks Frauen ab, trollte mich ins Zelt und bewegte mich weg von der Mitte. Kopfschmerzen begleiteten mein Munter - werden am nächsten Morgen, keine Wunder bei Bier aus Plastikhülsen. „Aber heute wird alles Besser, erstens sind diese fast alle und zweitens brauche ich diese auch erst gar nicht zu trinken“ dachte ich mir am Sonntagmorgen und holte mir in der Kneipe mit den drolligen Namen Entenfang einen Kaffee. Danach gab es erstmal Frühstück am Zelt, Wolle wachte endlich auf und Ron kam in bester Laune zum Zelt, immerhin hatte er schon einen Frühschoppen hinter sich. Nach dem Frühstück im Grünen machte wir uns auf den Weg um Enten zu fangen, na ja jedenfalls machten wir einen Ausflug in die umliegende Natur, suchten einen See zum baden, fanden einen Bach in den wir wenigstens die Füße reinhängen konnten. Enten liefen uns nicht über den Weg, dafür Gänse, Pferde und Hunde.
Die Kneipe
Entenfang war unser nächstes Ziel (unmittelbar hinter der Bühne), wir wollten uns zum Volleyball - Turnier anmelden, leider war das eine Ente mit dem Volleyball, kein Netz, kein Platz aber immerhin hatten wir einen Ball. So kam es wie es kommen musste, wir zischten unser erstes kühles Bier vom (rollenden) Fass. Und verbrachten die Zeit bis zur nächsten Bühnenshow im Freisitz zwischen Kneipe und Bühne, zweimal trieben uns die kurzen aber schweren Regengüsse in die Kneipe, in der wir uns mit zwei Würfeln, einen Würfelbecher und Streichhölzern einen Bären aufbanden. Vor dem zweiten Regenschauer kam endlich Bewegung auf die Bühne, die RESONANZBAND spielte Einschlaf - Musik (Ron verkrümelte sich auch gleich ins Zelt) und beschworen damit die dunklen Wolken hervor.
Aber pünktlich zu
KIRSCHE & CO war der Regen wie weggeblasen, vor der Bühne wurde es voll und der derbe Deutschrock hatte uns alle gepackt. Es ist schon eine halbe Ewigkeit her das ich die Band live vor der Nase hatte, immerhin hatte ich die älteren Titel noch im Kopf und auf den Lippen. Wir wippten uns schon mal kräftig ein und sangen kräftig mit: „Der Turm stürzt ein“ und „Halts Maul und lass uns tanzen die ganze Nacht“ oder so und so weiter. Bei FREYGANGs zweiten Streich stürzten wir diesmal sofort ganz vor an die Bühne und ließen uns auf ihren musikalischen Trip mitnehmen. Die Band JOHNNIE ROOK (Rock´n´Roll - Punk aus Berlin) bildete den Abschluss des Pfingstsonntag, die Mädels und Jungs der Combo gaben sich mächtig mühe und versuchten noch einmal richtig Stimmung zu machen, aber irgendwie war nach der FREYGANG - Show der Ofen bei uns aus.



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Den Montagvormittag begannen wir mit Frühstücken (einige Reste waren schon noch da), Kaffee trinken und Klamotten/Zelte packen. Dabei machte die Info über eine Polizeikontrolle an der Ausfahrt des Open Air Geländes die Runde, Unsicherheit machte sich quer über den Zeltplatz breit. Auch ich ließ mich von dieser Hektik anstecken, hat ich nun noch Restalkohol in mir oder nicht? Um dieses Problem zu lösen machten wir uns zu Fuß auf den Weg und suchten die Beamten in Grün, fanden diese auch in der Nähe der Ausfahrt. Die ließen mich ohne WENN und ABER in ein Alkohol - Testgerät pusten, 0,00 Promille war das Ergebnis und ich war erleichtert. Gegen Mittag waren wir dann soweit und traten mit ruhigen Gewissen den Heimweg an.
Alles in allen war es ein geniales Wochenende, nette Leute (viele Bekannte aus früheren Konzertzeiten haben wir wieder getroffen), coole Musik und viel Spaß prägten die Pfingsttage am Trockendock.
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